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Hautpflege

Skin Purging

Im Streben nach einer makellosen Haut greifen viele zu leistungsstarken Hautpflegeprodukten, nur um kurz darauf festzustellen, dass die Haut zunächst mit Ausbrüchen reagiert. Diese oft missverstandene Reaktion ist bekannt als "Skin Purging". Lies hier, was Skin Purging bedeutet, wie es sich von regulären Beakouts unterscheidet und was du bei diesem Hautzustand effektiv unternehmen kannst.

Informationen geprüft und erstellt in Kooperation mit der Biochemikerin Dr. Sarah Schunter aus München.

KURZ & KNAPP: SKIN PURGING

  • Skin Purging wird auch „Erstverschlimmerung“ genannt
  • Skin Purging ist eine zeitlich begrenzte Reaktion der Haut auf bestimmte aktive Inhaltsstoffe
  • Die Erstverschlimmerung kann als Teil des Hauterneuerungsprozesses bewertet werden
  • Geduld ist der Schlüssel zur Behandlung eines Skin Purgings – es klingt nach 6-8 Wochen von allein ab 

Was ist Skin Purging?

Skin Purging ist eine zeitlich begrenzte Reaktion der Haut auf bestimmte stimulierende Inhaltsstoffe in Hautpflegeprodukten. Dabei werden Verunreinigungen, wie abgestorbene Hautzellen und überschüssiges Sebum, schneller als üblich aus tieferen Hautschichten an die Oberfläche gebracht. Deutlich wird das auch, wenn man sich die Bedeutung von „Purging“ bewusst macht: Es steht für „Säuberung“ oder „Entschlackung“. Der Prozess des Purgings kann somit zu vorübergehenden Ausbrüchen führen, die sich in Form von Pickeln, Pusteln oder sogar Schuppenbildung manifestieren. 

Typische Auslöser für Skin Purging sind Säuren wie Salicylsäure, Glykolsäure, Azelainsäure, aber auch peelende Peptide, Retinoide oder Niacinamid. Diese Stoffe regen die Zellumsatzrate der Haut an und so können Unreinheiten und Mitesser leichter „ausbrechen“ und an die Zelloberfläche gelangen.

Erstverschlimmerung oder Pickel?

Wie erkenne ich eine Erstverschlimmerung der Haut? Für die Bewertung darüber, ob es sich um eine Erstverschlimmerung oder um gewöhnliche Hautunreinheiten handelt, kann es helfen, sich folgende Fragen zu stellen:

  • Timing: Wann ist die Hautreaktion aufgetreten?
  • Region: Wo tritt die Hautreaktion auf?
  • Dauer: Wie lange hält die Hautreaktion an?

Timing: Wann tritt Skin Purging auf?

Wenn die Haut auf neue Pflegeprodukte im Sinne eines Skin Purgings reagiert, dann meist innerhalb kurzer Zeit (wenige Tage) nach Anwendung eines neuen Pflegeproduktes. Daher sollten neue Pflegeprodukte auch stets isoliert voneinander in die Routine eingebaut werden – nicht zu viele neue Produkte auf einmal, um im Falle einer Erstverschlimmerung identifizieren zu können, was der Auslöser gewesen sein könnte.

Region: Wo tritt Skin Purging auf?

Wenn du es von deiner Haut kennst, dass sie in der Vergangenheit bereits auf neue Produkte reagiert hat, wirst du bestätigen können: Eine Erstverschlechterung tritt häufig an den selben Stellen auf. Besonders typisch ist die T-Zone rund um Stirn und Nase.

Dauer: Wie lange hält Skin Purging an?

Eine Erstverschlimmerung sollte nach spätestens 6-8 Wochen von allein wieder abklingen. Bis dahin hat die Haut eine Toleranz (nicht Gewöhnung) gegenüber den neuen Inhaltsstoffen aufgebaut. Halten die Hautreaktionen jedoch länger an, kann es sinnvoll sein, diese dermatologisch abklären zu lassen.

Was tun bei einer Erstverschlimmerung?

Da die Erstverschlimmerung für gewöhnlich nach 6-8 Wochen von allein abklingt, braucht es vor allem Geduld. Skin Purging ist Teil des Erneuerungsprozesses der Haut und daher kann es nicht wirklich übersprungen werden.

Ist das Skin Purging jedoch besonders ausgeprägt, kann es sinnvoll sein, das fragliche Pflegeprodukt bis zum Abklingen der Symptome auszusetzen. Anschliessend das Produkt langsam wieder in die Routine einschleichen. Etwa indem die Anwendung in den ersten 2-3 Wochen nur jeden 3. bis 4. Tag erfolgt und in der Folge langsam schrittweise gesteigert wird.

Des Weiteren sollte bei einem Skin Purging das Einführen weiterer aktiver Inhaltsstoffe gemieden werden. Stattdessen den Fokus auf eine milde und hautberuhigende Routine legen, damit sich die neu gebildeten Hautunreinheiten nicht entzünden und gegebenenfalls (postinflammatorische) Hyperpigmentierungen hinterlassen.

Wie lässt sich eine Erstverschlimmerung vermeiden?

Eine Erstverschlimmerung tritt zwar häufig bei den genannten aktiven Inhaltsstoffen auf, jedoch muss das nicht automatisch der Fall sein. Ob und wie intensiv die Haut auf neue Pflegeprodukte im Sinne eines Skin Purgings reagiert, ist individuell verschieden. Zudem gibt es einige Ansätze, die helfen können, das Risiko einer Erstverschlimmerung zu minimieren.

Einschleichen

Neue Pflegeprodukte schrittweise und langsam in die Pflegeroutine einführen. Anstatt ein Produkt von Anfang an täglich zu verwenden, beginne damit, es nur 1-2 mal pro Woche zu nutzen. Die Anwendungshäufigkeit kannst du dann in Abhängigkeit zur Hautreaktion erhöhen. Dies gibt deiner Haut Zeit, eine Toleranz gegenüber neuen Inhaltstoffen aufzubauen.

Fokus

Verwende nicht mehrere neue Pflegeprodukte gleichzeitig, sondern jeweils immer nur eines zu einem bestimmten Zeitpunkt. So kannst du einerseits erkennen, welches Produkt für das Purging verantwortlich ist und die Anwendung entsprechend einsteuern. Zum anderen überforderst du deine Haut nicht mit zu vielen aktiven Inhaltsstoffen auf einmal.

Patch Test

Du kannst ein neues Produkt auch zunächst an einer unauffälligen Stelle testen – etwa unterhalb des Ohrs, am Hals oder Dekolletés. Reagiert die Haut auf das neue Produkt, weisst du, dass du die Anwendung langsam einschleichen und nur schrittweise steigern solltest.

Wie unterscheidet sich eine Erstverschlimmerung von einer POD?

Eine periorale Dermatitis (POD) tritt häufig um den Mund herum, im Bereich der Nasolabialfalte oder an den Augenwinkeln auf. Eine POD kennzeichnet sich anhand von Rötungen, Entzündungen, Knötchen oder Bläschen und nicht wie eine Erstverschlimmerung anhand von Unreinheiten. Zudem kann die POD auch an Stellen auftreten, die nicht in Kontakt mit einem Pflegeprodukt kamen. Skin Purging hingegen tritt nur an den Stellen auf, die auch Kontakt mit dem fraglichen Pflegeprodukt hatten.

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Dr. Sarah Schunter, Biochemikerin

Über die Autorin

„Wer versteht, wie kosmetische Inhaltsstoffe agieren, setzt den ersten Schritt für eine wirksame Hautpflege“, sagt Biochemikerin Dr. S. Schunter. Als promovierte Biochemikerin entwirrt sie mit Vorliebe die oftmals kryptischen Inhaltsstofflisten von Hautpflegeprodukten: was steckt drin und wie wirkt es. Sie ist überzeugt: Mit diesem Wissen kann für jeden Hauttyp und jeden Hautzustand die richtige Pflege ermittelt werden.

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