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Übung macht die Meisterin!

Richtig anlegen beim Stillen

Zahlreiche Vorteile sprechen für das Stillen, doch gleichzeitig kommen oft Sorgen um wunde Brustwarzen, Milchstau oder andere Stillprobleme auf. Dein Baby von Anfang an richtig anzulegen ist essenziell für einen guten Start in eure Stillbeziehung. Was das genau bedeutet und wie du Problemen vorbeugen kannst, erklärt dir Hebamme Evi.

Kurz und knapp: Das musst du beim richtigen Anlegen beachten

  • Deute die ersten Hungeranzeichen deines Kindes richtig. 
  • Bereite eine bequeme Stillposition für euch vor. 
  • Beachte alle Schritte zum richten Anlegen. 
  • Im Zweifel dein Kind nochmal lösen und neu anlegen.

Richtiges Anlegen beim Stillen ist wichtig

Um klassischen Stillproblemen vorzubeugen ist es essenziell, dein Kind korrekt anzulegen. Sollte dein Baby beispielsweise die Brustwarze nicht richtig im Mund haben oder im Verlauf der Stillmahlzeit minimal abrutschen, kann dies deine Brustwarze enorm strapazieren. Wenn du dein Kind Schritt für Schritt richtig anlegst und auf ein paar wichtige Punkte achtest, kannst du normalerweise einer entspannten
Stillzeit entgegenblicken.

Nimm Hilfe beim Stillen an

Manche Kinder sind wahre Naturtalente und trinken einfach direkt nach der Geburt perfekt an der Brust. Andere Kinder haben Startschwierigkeiten und lernen nach und nach. Ein wichtiger Schritt auf eurer gemeinsamen Reise: Lasst euch helfen! Du hast dein Baby noch nie zuvor gestillt - deshalb ist es so wertvoll, eine erfahrene Person mit Tipps und Zuspruch an deiner Seite zu haben. Zumeist übernimmt diese Rolle die Hebamme in der Wochenbettbetreuung. Alternativ kannst du nach Unterstützung durch eine Stillberaterin suchen oder Angebote von Krankenhäusern oder Hebammenpraxen in Anspruch nehmen. 

Dein Weg zum Stillglück: In sieben Schritten richtig anlegen

1. Das Stillen vorbereiten

Wähle für euch einen bequemen Ort und halte für dich etwas zum Trinken griffbereit, denn beim Stillen bekommt man schnell Durst. Wenn dein Kind länger für die Mahlzeiten braucht und du nebenher vielleicht etwas hören möchtest oder dich anderweitig beschäftigst, bereite auch dies vor. Manchmal ist es eine gute Idee, vorher nochmal auf die Toilette zu gehen.

2. Hungeranzeichen deines Kindes frühzeitig erkennen

Wenn dein Baby hungrig wird, zeigt es dies mit kleinen Signalen, bevor es anfängt zu schreien. Manchmal geschieht dies sogar noch im Schlaf oder beim Aufwachen. Jedes Kind hat hier individuelle Signale und diese können je nach Temperament recht unterschiedlich sein. Sei geduldig und gibt dir Zeit, dein Kind kennenzulernen.

Mögliche Anzeichen, dass dein Baby trinken möchte

  • Die kleinen Händchen werden zu Fäusten geschlossen und wieder geöffnet.
  • Zunehmendes Strampeln mit Armen und Beinen.
  • Dein Kind schmatzt oder schiebt die Zunge über die Lippen nach vorne.
  • Suchbewegungen mit dem Kopf (Suchreflex).
  • Saugbewegungen oder Lecken, oft in Kombination mit unruhigem Atmen.

3. Die Stillposition: Probier's mal mit Gemütlichkeit!

Wähle von den zahlreichen Stillpositionen euren Favoriten aus. Richte dich selbst gemütlich ein und achte darauf, dass dein Kind gut unterstützt liegt. So kannst du deine Schultern entspannen und es besteht keine Gefahr, dass dein Kind die Brust verliert oder ungünstig an der Brustwarze verrutscht. Du darfst hier ruhig ein bisschen umständlich sein und nach einem extra Kissen suchen, einen Hocker unter die Füsse packen, das Licht richtig einstellen – alles, was euch die Stilldauer eben angenehm macht. Denn je nachdem wie schnell oder langsam dein Baby trinkt, kannst du in dieser Haltung schonmal 20 bis 30 Minuten sitzen oder liegen.

4. Die richtige Haltung für dein Kind

Die Stillposition ist nicht nur für dich als Mama wichtig, sondern auch dein Kind sollte bequem liegen. Wichtig: Ohr, Schulter und Hüfte deines Kindes bilden etwa eine Linie. Der Bauch vom Baby liegt am Bauch der Mama. Der Hals deines Kindes sollte neutral ausgerichtet sein, damit es gut schlucken kann. Gleichzeitig muss natürlich immer eine freie Atmung gewährleistet sein. Der Mund deines Babys ist auf Höhe deiner Brustwarze und dann wird dein Baby zur Brust geführt.

Evis Hebammen-Tipp:
Achte immer darauf, dass du dein Baby zur Brust führst und nicht andersherum. Gleichzeitig sollte die Ablage für dein Baby so stabil sein, dass es auch wirklich auf Höhe der Brustwarze liegen bleibt und deine Arme kein Gewicht halten müssen.

5. Mund weit auf, bitte!

Um die Brustwarze richtig zu fassen, muss dein Baby den Mund sehr weit aufmachen. Meist geschieht dies in Kombination mit dem Suchreflex. Dein Kind bewegt den Kopf hin und her. Wenn es jetzt den Mund weit öffnet, musst du schnell sein und das Kind beherzt an die Brust heranführen. So hat es möglichst viel von deiner Brust im Mund. Von der Seite betrachtet solltest du sehen, dass dein Kind den Mund weit geöffnet hat und die Unterlippe nach aussen umgestülpt ist.

6. Die Zunge ist wichtig

Wenn deine Brustwarze den oberen Gaumen deines Kindes berührt, wird der Saugreflex ausgelöst und dein Kind beginnt zu trinken. Die Saugbewegung beim Stillen geschieht überwiegend über die kindliche Zunge. Dein Kind sollte die Zunge möglichst weit nach vorne bringen, am besten bis über die Unterlippe. Die Saugbewegung kannst du über den Unterkiefer beobachten. Gleichzeitig wirst du dein Kind regelmässig Schlucken hören. Wenn die Milch anfangs recht schnell fliesst, atmen die Kinder beim Trinken manchmal ziemlich angestrengt.

7. Entspannen und geniessen

Nach ein paar Sekunden setzt in deiner Brust der sogenannte Milchspendereflex ein. Dabei spannen sich kleine Muskelzellen um die Milchdrüsen an und die Milch fliesst über die Milchgänge raus. Nun braucht dein Kind nicht mehr so kräftig zu saugen wie ganz am Anfang. Gerade in der ersten Phase nach der Geburt können die ersten Sekunden beim Stillen etwas unangenehm sein. Atme tief durch und entspanne dich bewusst. Stillen sollte grundsätzlich nicht wehtun! Sobald die Milch fließt, löse deine Schultern und geniess die Zeit mit deinem Kind. Jede Stillmahlzeit bedeutet auch ein paar Minuten Ruhe für dich. Natürlich kannst du jetzt nichts „machen“, aber vielleicht ist genau dieses bewusste Nichts-Tun das, was du als Mama gerade wirklich brauchst. Lerne das Stillen als ruhige Zeit für dich mit deinem Baby zu geniessen.

Evis Hebammen-Tipp:
Kinder trinken nicht immer gleich. Manchmal haben sie richtig viel Hunger und brauchen entsprechend lange. Die nächste Mahlzeit ist dafür vielleicht nur ein Snack. Hab Vertrauen in dein Baby!

Mama & Baby - gemeinsam als Team

Gerade zu Beginn der Stillphase darfst du dir als Mama immer wieder in Erinnerung rufen, dass sowohl du als auch dein Baby diesen natürlichen und doch recht komplexen Ablauf des Stillens erstmal lernen dürft. Gebt euch Zeit, um die unterschiedlichen Stillpositionen auszuprobieren. Dein Kind muss bei jedem Stillen lernen, wie es die Brust mit dem Mund richtig zu fassen bekommt, wie es die Zunge effektiv nutzt und gleichzeitig noch das Vakuum im Mund hält, die Schluckbewegung und Atmung koordiniert, um gut und gleichmässig trinken zu können. Das sind viele Prozesse, die vor allem Wiederholung und Geduld brauchen. Hab Vertrauen, dass ihr euch mit der Zeit gut zusammen finden werdet.

Tipps fürs Anlegen und Stillen

  • Trinken für die Mama liegt in Griffnähe bereit.
  • Mama und Baby sind in einer bequemen Haltung.
  • Unterstützung durch Stillkissen oder Ähnliches ist gegeben.
  • Dein Kind wird zur Brust geführt.
  • Mund weit auf!
  • Dein Baby eng am Körper halten und dich als Mama entspannen.
  • Geduld und Vertrauen haben.
  • Die gemeinsame Zeit geniessen.

Bitte beachte: Die Inhalte dieses Artikels sollen dir allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.

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Hebamme Evi Bodman

Über die Autorin

Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit mit Baby sind ganz besondere Lebensabschnitte. „Fundiertes Wissen rund um Abläufe im eigenen Körper sowie die Entwicklung des Kindes ist essenziell für Frauen“, sagt Evi Bodman. Als Hebamme ist sie Expertin für diese spannenden Phasen und begleitet Familien mit Herz und Wissen. Sie vertritt die Meinung: „Verständnis für die Veränderungen im eigenen Körper ist wichtig, um die eigenen Bedürfnisse liebevoll anzunehmen.“ Ihre Ausbildung als Yogalehrerin hilft ihr bei diesem Ansatz. Ihr Wissen teilt Evi in zahlreichen Kursen und Workshops sowie in ihrem Podcast „JoyfulMama“.

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