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Hautpflege

Niacinamid

Niacinamid gehört zu den spannendsten Inhaltsstoffen in der Hautpflege: es ist vielseitig wirksam, verträglich und unkompliziert in der Anwendung. Daher kann nahezu jeder Hauttyp von der Verwendung profitieren.

Informationen geprüft und erstellt in Kooperation mit der Biochemikerin Dr. Sarah Schunter aus München.

Kurz und knapp: Niacinamid

  • Inhaltsstofflisten-Name (INCI): Niacinamide
  • Wirkung: entzündungshemmend, talgregulierend, regenerierend
  • Anwendungsempfehlung: Toner, Seren, Emulsionen und Cremes
  • Hauttypen: für alle Hauttypen geeignet, jedoch besonders bei fettiger oder empfindlicher Haut

Niacinamid – die Grundlagen

Niacinamid gehört zur Gruppe der B3 Vitamine (Niacin). Neben Niacinamid umfasst diese Gruppe auch Nikotinsäure und weitere Abkömmlinge. Im Körper spielt Niacinamid eine essentielle Rolle, denn es ist an verschiedenen lebenswichtigen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Zudem wirkt es antioxidativ: es neutralisiert freie Radikale ab und schützt die Zellen so vor oxidativen Schäden.

Unser Körper kann Vitamine als solche nicht selbst oder nur in unzureichenden Mengen produzieren. Zwar kann er geringe Mengen an Vitamin B3 produzieren, jedoch deckt das nicht den Bedarf. Da Niacin für den Organismus lebensnotwendig ist, muss es zusätzlich von „aussen“ zugeführt werden. Verschiedene Nahrungsmittel wie Pilze, Datteln, Fisch, Geflügel, Eier oder Milch enthalten Niacin. Das aufgenommene Niacin stellt dem Körper automatisch auch Niacinamid bereit. Neben der Aufnahme über die Nahrung, lässt sich Niacinamid aber auch hervorragend über die Haut resorbieren. So kann der wasserlösliche Vitamin B3-Vertreter seine vielfach positiven Wirkungen auf das Hautbild entfalten.

So wirkt Niacinamid auf die Haut

Mit seinen vielseitigen Wirkungen bringt Niacinamid Benefits für jeden Hauttyp:

  • Bei unreiner Haut, die zu Pickeln und Entzündungen neigt, kann Niacinamid entzündungshemmend und beruhigend wirken. Zudem kann Niacinamid die Talgproduktion regulieren, sodass weniger Unreinheiten entstehen, die Haut weniger nachfettet und vergrösserte Poren kleiner erscheinen.
  • Ein ungleichmässiger Hautton - z.B. wie er sich zum Beispiel bei einer Rosacea, Rötungen, verblassenden Pickelmalen oder Hyperpigmentierungen zeigt - kann durch Niacinamid ebenmässiger erscheinen. Auch die Struktur der Haut kann Niacinamid positiv beeinflussen. Diese erscheint dann ebenmässiger und glatter.
  • Niacinamid kann die Produktion wichtiger Hautkomponenten steigern, so zum Beispiel die Ceramidproduktion. Hierdurch wird die die Hautbarriere gestärkt und die Regeneration der Haut gefördert. Dies ist besonders vorteilhaft bei trockener Haut (u.a. atopische Dermatitis / Neurodermitis).
  • Indem es die Kollagenbildung anregt, kann Niacinamid darüber hinaus die Entstehung von Falten verlangsamen beziehungsweise feine Fältchen mitunter ausgleichen.

Niacinamid in Hautpflegeprodukten

Niacinamid löst sich überaus gut in Wasser. Somit findet es sich vor allem in wässrigen und wasserbasierten Pflegeprodukten wie Tonern, Seren, Emulsionen und Feuchtigkeitscremes. Obwohl es in Konzentrationen bis 10 % als gut verträglich gilt, können auch geringere Mengen eine überzeugende Pflegewirkung haben. So entfalten bereits 2 % Niacinamid antioxidative und feuchtigkeitsspendende Eigenschaften, während alles über 2 % sich positiv auf den Hautton, die Talgproduktion und Entzündungen auswirkt.

Für eine bestmögliche und umfassend pflegende Wirkung wird Niacinamid häufig mit weiteren hautberuhigenden, barrierestabilisierenden oder feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen formuliert.

FAQ Niacinamid

Was ist mit einem Niacinamid Flush gemeint?

Bei niedrigen, stark sauren pH-Werten unterliegt Niacinamid einer chemischen Umwandlung zu Nikotinsäure. Diese kann in der Haut zu einer recht auffälligen Reaktion führen: Blutgefässe erweitern sich, was eine vermehrte Durchblutung und Rötung der Haut zur Folge hat. Das dabei entstehende Brennen oder Kribbeln kann als unangenehm empfunden werden. Diese Reaktion ist nicht gefährlich und klingt nach kurzer Zeit wieder von alleine ab.

Für gewöhnlich musst du dir keine Sorgen machen, unbeabsichtigt einen „Nia-Flush“ hervorzurufen. Diese chemische Reaktion findet im Kontext einer normalen Pflegeroutine im Grunde nicht satt. Das liegt einerseits daran, dass die pH-Werte von Pflegeprodukten meist gut gepuffert (stabilisiert) sind. Andererseits musst du für eine entsprechende Reaktion beispielsweise ein hochkonzentriertes Niacinamidserum direkt mit einem sehr sauren Produkt mischen und dann in grosser Menge auf die Haut geben. Ein Vorgehen, das in der Praxis jedoch nicht praktikabel wäre und somit nicht stattfindet. Wer dennoch auf Nummer sicher gehen möchte, legt eine kurze Pause zwischen den fraglichen Schritten ein.

Wie stabilisiert Niacinamid die Hautbarriere?

Bei der Stärkung und Stabilisierung der Hautbarriere spielt Niacinamid weniger eine direkte, als vielmehr eine vermittelnde Rolle. Als sogenannter Kofaktor unterstützt es Reaktionen, die für die Bildung verschiedener Komponenten der Hautbarriere verantwortlich sind. Ohne Niacinamid würden bestimmte Prozesse im Körper nicht ablaufen, die für die Bildung von Hautkomponenten (u.a. Ceramide, Fettsäuren, Lipide) entscheidend sind.

Wie verbessert Niacinamid das Erscheinungsbild von Poren?

Die Grösse der Poren ist individuell verschieden und weitestgehend genetisch bedingt. Durch zu viel Sonne können Poren zudem mit der Zeit etwas grösser werden. Nachhaltig verkleinern lassen sie sich im Allgemeinen nicht. Was jedoch funktioniert, ist das Erscheinungsbild positiv zu beeinflussen. So sammelt sich durch die Reduktion der Sebumproduktion entsprechend weniger Talg in den Poren an: saubere Poren wirken bereits deutlich kleiner, als verstopfte oder unreine Poren. Zum Anderen kann Niacinamid vorübergehend und oberflächlich die Elastizität der Haut etwas reduzieren. Dies führt dazu, dass sich die Haut geringfügig zusammen zieht und die Poren optisch „schrumpfen“.

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Dr. Sarah Schunter, Biochemikerin

Über die Autorin

„Wer versteht, wie kosmetische Inhaltsstoffe agieren, setzt den ersten Schritt für eine wirksame Hautpflege“, sagt Biochemikerin Dr. S. Schunter. Als promovierte Biochemikerin entwirrt sie mit Vorliebe die oftmals kryptischen Inhaltsstofflisten von Hautpflegeprodukten: was steckt drin und wie wirkt es. Sie ist überzeugt: Mit diesem Wissen kann für jeden Hauttyp und jeden Hautzustand die richtige Pflege ermittelt werden.

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Literaturangaben

Kim et al., N-Nicotinoyl dopamine inhibits skin pigmentation by suppressing of melanosome transfer. Eur J Pharmacol. 2015; 769:250-6.

Draelos et al., The Effect of 2% niacinamide on facial sebum production.
J Cosmet Laser Ther. 2006; 8(2):96-101.

Bissett et al., Topical niacinamide reduces yellowing, wrinkling, red blotchiness, and hyperpigmented spots in aging facial skin.
International Journal of Cosmetic Science. 2004; 26, S. 231–238.